Berührungslos, mühelos: Das Potenzial von QR-Codes bei Zutrittskontrolllösungen
2020 ist zum Comeback-Jahr für QR-Codes geworden, nicht zuletzt, weil die globale Pandemie die kontaktlose Technologie in den Fokus gerückt hat. Jeder möchte den direkten Hautkontakt mit Oberflächen im öffentlichen Raum auf ein Minimum einschränken (und seien wir mal ehrlich, schon vor der Pandemie wollte niemand wirklich den Türknauf berühren). Infolgedessen erfreuen sich QR-Codes (Quick Response, dt.: „schnelle Antwort“) einer großen Beliebtheit – vom Gastgewerbe, in dem Menüs digital ausgewählt werden können, bis hin zu Zutrittskontrolllösungen, die ein kontaktloses, effizientes Besuchermanagement ermöglichen. Dieser Blogartikel befasst sich mit einigen Fällen, in denen QR-Codes eine sinnvolle Ergänzung zu Sicherheitssystemen darstellen, und mit der Frage, wie diese Technologie mit verschiedenen Geräten kombiniert werden kann.
Wie QR-Codes in der Praxis funktionieren
QR-Codes sind zwar nicht speziell für erhöhte Sicherheitsanforderungen konzipiert, bieten jedoch eine flexible Möglichkeit, den Zugang in Sperrbereichen zu regeln, und eignen sich besonders für die Haupteingänge von Gebäuden. Basierend auf einer offenen Architektur, kann diese Art von Zutrittskontrolle mit verschiedenen Komponenten eines Sicherheitssystems wie z. B. Netzwerk-Gegensprechanlagen zur weiteren Überprüfung der Identifikation von Personen kombiniert werden.
Das allgemeine Funktionsprinzip bleibt unabhängig von der Anwendung gleich:
Die Anmeldedaten des Besuchers werden in dem QR-Code gespeichert, der an das Gerät der Person übermittelt wird. Die an der Tür angebrachte, in einer Netzwerk-Sprechstelle vorhandene Kamera fungiert dabei als Lesegerät, um diese Anmeldedaten weiter an einen Netzwerk-Türcontroller zu übermitteln, der das passende Gültigkeitsdatum samt Uhrzeit für die Anmeldedaten besitzt. Der Zutritt zu diesem Bereich wird dann entsprechend gewährt. Dies ist besonders dann von großem Nutzen, wenn ein- und dasselbe Gebäude und/oder Bereich von mehreren Personengruppen genutzt wird, die nicht alle die gleichen Zugangsrechte haben.
Wie QR mit wechselnden Besuchern und 24/7 Öffnungszeiten umgeht
Ein digitales Gründerzentrum in Deutschland stand vor genau dieser Herausforderung: Das auf einem Universitätscampus gelegene Gebäude enthielt Coworking-Bereiche, die rund um die Uhr von registrierten Einzelnutzern, darunter Studenten und Unternehmern, genutzt werden konnten, und hatte Büroräume, die an Start-ups vermietet wurden. Dieser Aufbau schuf die Herausforderung, einen offenen Zugang zum Gebäude zu ermöglichen und gleichzeitig die Sicherheit der Büros und Materialien stets zu gewährleisten.
Eine Lösung mit QR-Codes bietet die erforderliche Flexibilität bei wechselnden Besuchern und Zutrittszeiten. Ein Mitarbeiter kann nun z. B. online eine Tageskarte mieten, mit der er einen temporären QR-Code erhält, der ihm ausschließlich Zugang zu dem gebuchten Platz im Gebäude gewährt. Die Zeit kann bei Bedarf aus der Ferne angepasst werden. Regelmäßige Besucher wie Studenten können so verwaltet werden, dass sie nur während der Öffnungszeiten der Universität Zugang erhalten, während Unternehmer zeitlich unbegrenzten Zugang zum Gebäude haben (und Schlüsselkarten für Türen und Aufzüge im Inneren).
QR-Codes ermöglichen es dem Sicherheitspersonal außerdem, auf die Minute genau zu verfolgen, wer das Gründerzentrum zu welcher Zeit betreten hat. Damit bietet diese Funktion einen Überblick über die Anzahl der Besucher. Im Falle eines Alarms kann sie von Nutzen sein, um nachzuvollziehen, wer (noch) vor Ort ist. Dank der zusätzlichen Netzwerk-Videokameras im Gebäude ist es bei Bedarf möglich, Personen auf Videos zu identifizieren.
Verwaltung des Zugangs für Fahrzeuge und Fahrer
Diese Art der Zutrittskontrolle eignet sich nicht nur dazu, einen Überblick über die Personen in einem Gebäude zu bekommen, sondern auch außerhalb davon für den gesamten Personenverkehr auf einem größeren Gelände.
Einige Unternehmen, insbesondere in der Industrie, haben einen ständigen Durchgangsverkehr an Fahrzeugen, die Materialien liefern oder Produkte abholen. Die Zutrittskontrolle für Fahrzeuge ist hier für die Ein- und Ausfahrtskontrolle unabdingbar notwendig und daher ein charakteristisches Merkmal solcher Betriebsaußengelände. Typische Lösungen wie Gegensprechanlagen werden durch QR-Codes ergänzt, um weitere Daten zur Identifikation des Fahrers zu erhalten, wodurch die Effizienz erhöht und die Sicherheit am Standort verbessert wird.
Eine Firma in Brasilien nutzt diese Vorteile: Ein Zulieferer für die Papiertaschentuchindustrie musste bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen, die für die Logistikkette gelten; dazu gehört die Verfolgung der Bewegungen von Personal und Fahrzeugen vor Ort. Die Herausforderung bestand darin, die Freigabe des Fahrers mit der des Fahrzeugs auf das Gelände zu verbinden, da der Fuhrpark des Unternehmens von mehreren Fahrern gemeinsam genutzt wird.
QR-Codes wurden schließlich dazu verwendet, um Zugangsdaten für die Fahrer zu generieren, die an einen Netzwerk-Türcontroller und den Fahrer, der das Gelände betreten wollte, gesendet wurden. Die vorautorisierten Fahrer wurden mit einem registrierten und gemeinsam genutzten Fahrzeug verbunden, und das System überprüfte, ob die gespeicherten Informationen zum Zeitpunkt des Zugangs mit den Berechtigungsnachweisen übereinstimmten. Die Automatisierung dieses Prozesses erleichterte den Fahrzeugfluss und verbesserte die Kontrolle über die Bewegungen von Personen und Fahrzeugen vor Ort.
Außerdem machte die Kombination aus QR-Codes und einer Zwei-Wege-Kommunikation über die Gegensprechanlagen eine physische Bewachung überflüssig. Sie ermöglichte die Kommunikation zwischen dem Außengelände der Anlage und dem Haupteingang, die Überprüfung der Zugangsrechte und die Unterstützung bei anderen Fragen.
In Kombination noch stärker: Verbessern Sie QR mit Netzwerk-Audio und Analyse
Insgesamt zeigen die beschriebenen Fälle, dass QR-Codes wirkungsvoll dazu beitragen können, das Zugriffsmanagement in verschiedenen Anwendungsfällen zu verbessern. Die Umwandlung der Zutrittskontrolle in eine kontaktlose Überprüfung erhöht die Effizienz und trägt darüber hinaus mit geringeren Kosten für die Wartung von Zutrittskarten und anderen physischen Lösungen zu einem nachhaltigeren Ansatz bei.
Schließlich ist die Kombination mit einer Gegensprechanlage selbstverständlich nicht die einzige Möglichkeit, die Zutrittskontrolle zu verbessern. Bei einem Lotsystem von Fahrzeugen kann das Hinzufügen von Netzwerk-Lautsprechern nützlich sein, um den Fahrer darüber zu informieren, dass der Zugang verweigert wurde oder dass der QR-Code abgelaufen ist. Bei Bedarf kann sogar ein Alarm ausgelöst werden. Wenn obendrein noch Kameras integriert sind, könnte eine Zutrittsverweigerung oder ein Alarm (z. B. durch eine gewaltsam aufgebrochene Tür) eine Aufzeichnung der widerrechtlich eindringenden Person auslösen.
Wenn die aktuelle Pandemie das Bewusstsein für das Potenzial von QR-Codes zur Zutrittskontrolle erneut geschärft hat, sind die Möglichkeiten zur Erweiterung der Sicherheitslösungen zahlreich und werden in Zukunft sogar zunehmen.