Die Lebensmittelkette schützen

Lebensmittelsicherheit bedeutet nicht, Süßigkeiten und Schokolade vor Kindern, Ehepartnern, Mitbewohnern (oder einem selbst, wenn man gerade Diät macht) zu verstecken. Tatsächlich bezieht es sich auf den Schutz von Nahrungsmitteln vor der unabsichtlichen oder beabsichtigten Verunreinigung/Verfälschung, die Menschen schadet und die Wirtschaft beeinträchtigt. Viele nehmen Lebensmittel als selbstverständlich wahr und vertrauen den verschiedenen Phasen der Nahrungskette, dass sie uns vor Schaden bewahren. Die Lebensmittelindustrie ist riesig – nach Schätzungen der Weltbank beträgt sie rund zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das entspricht circa 7,5 Billionen US-Dollar.

Fast jedes Land auf der Welt war irgendwann schon einmal von einer Nahrungskontaminierung betroffen, ob beabsichtigt oder unabsichtlich. Beispiele sind gefährliche Babynahrung, Pferdefleisch in Rindfleisch-Burgern, Lebensmittelfarbe in Obst und Milch, Rattengift in italienischem Panettone oder noch beängstigender: Zyanid in Senf. Einige dieser Vorkommnisse stellen eine erhebliche Gefahr für Menschenleben dar, während andere bedeutenden Einfluss auf den lokalen und internationalen Handel hatten.

Das Problem aufspüren

Die zunehmende Komplexität der Nahrungskette betrifft nicht nur die gesteigerte Verarbeitung, sondern auch eine deutliche Verschiebung in Bezug darauf, wo wir die Lebensmittel erhalten, die wir essen. Verbesserte Kühltechnologien, Lebensmittel mit längerer Haltbarkeit und ein schnellerer Transport verursachten in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg von Lebensmittel-Importen. Für sichere Lebensmittel müssen die Zutaten sowie die fertigen Produkte aus der ganzen Welt – die eine Vielzahl an Möglichkeiten unabsichtlicher oder beabsichtigter Verunreinigung bieten – sorgfältig nachverfolgt und kontrolliert werden. Gute Schulungen, optimierte Prozesse und häufigere Sicherheitschecks reduzieren das Risiko deutlich.

Kameras passen auf 

Video-Überwachung kann dabei eine Schlüsselfunktion einnehmen: Sie hilft, unbeabsichtigte oder absichtliche Verunreinigung zu verhindern, auf Zwischenfälle zu reagieren, die generellen Verarbeitungsprozesse von Lebensmitteln zu verbessern und Mitarbeiter zu schulen. Ein Perimeterschutz sorgt dafür, dass nicht-berechtigte Personen eine Nahrungsmittel-Produktionsstätte nicht betreten können. Interne Sicherheitsmaßnahmen überwachen Zugangsberechtigte und können so das Risiko einer Verschmutzung senken. Die Sicherheit erstreckt sich dabei vom Schutz von Ernten und Nutzvieh, über Basis-Chemikalien für verarbeitete Lebensmittel bis hin zu Supermärkten und Restaurants.

Dafür ist eine Vielzahl an Instrumenten und Technologien notwendig. Ein Kamera-Netzwerk, das bei jeglichen Lichtverhältnissen funktioniert, und vor allem der Einsatz von thermischen Technologien bei Nacht sind beim Schutz der Produktionsstätten vor unerlaubtem Zugang entscheidend. Ein integriertes Zugangskontrollsystem ist wichtig, um ungebetene Gäste fernzuhalten, aber auch um sicherzustellen, dass Mitarbeiter nur Zugang zu den Bereichen der Produktion haben, in denen sie auch arbeiten. In besonders schützenswerten Bereichen, wie zum Beispiel der  Abteilung Forschung & Entwicklung, oder in Anlagen, die einen lebensgefährlichen Einfluss auf die Lebensmittelkette haben, könnte außerdem eine Gesichtserkennung zur Anwendung kommen. In Anbetracht der Größe vieler Lebensmittelverarbeitungsbetriebe ist auch der Einsatz von Software-Analysen der Live-Videobilder sinnvoll. Diese spüren ungewöhnliche Aktivitäten in großen Bereichen auf, die anders nicht überwacht werden können. Generell sollte die Grundlage eine angemessene Risikobewertung sein, die von Notfallplänen gestützt wird, falls doch etwas schief geht. Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten, um die Lebensmittelkette zu sichern und zu schützen.

 

Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem englischsprachigen Axis Blog am 9. Mai 2017.