Schnelldrehende Konsumgüter (FMCG) in Bewegung halten
In der Retail- und E-Commerce-Branche gibt es, aufgrund neuer Technologien und gestiegenen Verbrauchererwartungen, einen Paradigmenwechsel. Am deutlichsten ist dieser Effekt in der FMCG-Branche (Fast-Moving-Consumer-Goods) zu spüren. Hier wird er sogar noch angeheizt durch den anhaltenden Trend zum Online-Shopping. FMCG-Ware muss noch schneller „bewegt“ werden. Dies bedeutet eine höhere Belastung für die Einzelhandelslogistik, da die Kunden eine schnelle und qualitativ hochwertige Lieferung verlangen, ergänzt durch ein gutes Online-Einkaufserlebnis. Deshalb sind Einzelhändler zu einem Omni-Channel-Modell übergegangen, das In-Store-Geschäfte mit Online- und mobilen Verkaufserlebnissen verbindet. Der Erfolg dieses Modells hängt zum Teil von einer stabilen Lieferkette und durchdachten Logistikprozessen ab. Technologie, insbesondere unter Verwendung von Netzwerk-Videoüberwachung, kann Einzelhändler in verschiedenen Phasen der Lieferkette, einschließlich der Produktlieferung, unterstützen.
Die Herausforderungen des Omni-Channel-Modells
Damit dieses Geschäftsmodell funktioniert und die wachsende Zahl von Aufträgen bewältigt werden kann, müssen sämtliche Lagerprozesse – einschließlich Kommissionierung, Verpackung und Versand – optimiert werden. Ganz besonders im Bereich FMCG muss sich der Komfort und die Bequemlichkeit des Instore-Kauferlebnisses online wiederspiegeln. Online- und Offline-Geschäft optimal zu verbinden ist jedoch besonders knifflig und hängt stark von der internen Kommunikation und Logistik ab. Integrierte Optionen wie „Click & Collect“ beispielsweise setzen Einzelhändler weiter unter Druck. Gelingt ihnen die Umsetzung, haben sie jedoch sofort einen Wettbewerbsvorteil.
Verschiedene Arten von Technologie sind für den Omni-Channel-Ansatz von entscheidender Bedeutung. Überwachungstechnologie kann in Filialen und Distributionszentren oder Lagern eingesetzt werden, um bei der Verwaltung von Warteschlangen und der Bestandsverwaltung zu helfen. Es ist bekannt, dass Kunden nicht gerne an der Kasse warten. Deshalb brauchen Händler ein effizientes System, um Wartezeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Im Bereich „Click & Collect“ kann der Abholbereich außerhalb des Geschäfts mit einer IP-Kamera überwacht werden. Kommt ein Kunde oder bildet sich eine Warteschlange, kann die Kamera einen Alarm absetzen. IP-Intercoms können für eine Zwei-Wege-Kommunikation genutzt und Mitarbeiter so bei Bedarf zum Kunden geschickt werden. Dies gilt auch für die Rückgabe von Artikeln im Geschäft. Zu einem funktionierenden Online-Shopping-Angebot gehört eine umfassende Retourenabwicklung. Nur so kann der Einzelhändler den ständig steigenden Rückgabequoten in nahezu allen Produktkategorien gerecht werden. Berührungslose Methoden zur Rückgabe von Bestellungen erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit – auch hier kann Überwachungstechnologie eingesetzt werden, um die Überwachung und Kommunikation auf dem Verkaufsgelände zu unterstützen.
Um den modernen Kunden zufriedenzustellen, muss die Auftragsabwicklung schneller und genauer werden. Auch hier kommt IP-Technologie zum Einsatz. Dies erfordert zunächst eine offene Bewertung der Prozesse und die Implementierung der richtigen Lösungen, um etwaige Engpässe auszugleichen. Durch Automatisierung oder Digitalisierung können Arbeitsstunden reduziert und die betriebliche Effizienz in den Lagern verbessert werden. Abläufe lassen sich optimieren, indem bereits vorhandene Technologielösungen optimal genutzt werden. Einzelhändler können zum Beispiel ein vorhandenes IP-Überwachungssystem nutzen, um sowohl die Sicherheit als auch die Kommunikation zu unterstützen.
Bemol, ein Elektronikhändler, setzt auf eine Sicherheitslösung zur Überwachung seiner Räumlichkeiten. Kameras werden hier zur Unterstützung der Mitarbeiter bei Lagerhaltung und Kundenservice eingesetzt. Das Geschäft und das Distributionszentrum können Live-Nachrichten austauschen, um die Koordination von Lieferungen und anderen Fragen der Produktionssteuerung zu erleichtern. So kann beispielsweise eine Warnmeldung vom Distributionszentrum an die Docks gesendet werden, an denen Produkte angeliefert werden, und mit relevanten Informationen über andere Filialen abgeglichen werden, um den Betrieb zu unterstützen.
In die Lieferkette investieren
Die Unterbrechungen infolge der Corona-Pandemie in den letzten Monaten haben ineffiziente Lieferketten aufgedeckt. Allerdings sollte diese gerade im Bereich FMCG reibungslos funktionieren. Eine aktuelle Studie von Deloitte ergab, dass acht von zehn Einzelhändlern für 2021 moderate bis größere Investitionen in die Lieferkette planen. Die größten Investitionen werden in die Auftragsabwicklung fließen, gefolgt von Lagerverwaltung und Beschaffung. Ein wichtiger Aspekt ist die Auswirkung der organisierten Einzelhandelskriminalität auf die Lieferkettenlogistik. Betrug passiert sowohl beim Lieferanten als auch bei Transportunternehmen und in Häfen – noch bevor die Ware überhaupt das Distributionszentrum des Einzelhändlers erreicht. Dies kann zu enormen Störungen führen und hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf seinen Umsatz, sondern auch auf den Kundenservice und die Kundenzufriedenheit, da Lieferungen sich verzögern oder verloren gehen können.
Eine vollständige Transparenz der Lieferkette ist erforderlich. Einzelhändler können einen Supply-Chain-Control-Tower einsetzen, um Aktionen über verschiedene Funktionen hinweg zu überwachen und um die End-to-End-Transparenz zu verbessern. Damit können sie schnell auf neue Trends reagieren. Weitere wichtige Funktionen sind die zentrale Verwaltung von Transportdienstleistern und (Express-)Paketdiensten zur Kostenkontrolle. Die Track-and-Trace-Funktionalität, einschließlich des Zustellungsnachweises, hilft dabei, die Sendungen auf der „letzten Meile“ bis zum Lieferort zu verfolgen. So erhält der Einzelhändler transparent alle Informationen vom Lieferanten bis zur Lieferung an den Endkunden.
Die steigende Nachfrage nach Produkten aus dem Bereich FMCG wird auch in Zukunft anhalten und die Einzelhändler stehen unter noch größerem Druck als bisher, ihre gesamte Lieferkette zu optimieren und sicher zu machen. Das Omni-Channel-Modell wird weiter an Popularität gewinnen und Technologien kommt eine immer wichtigere Rolle zu.
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