Rentabilität im Einzelhandel erhöhen: Intelligente Strategien zur Vermeidung von Warenverlusten
Es ist ja kein Geheimnis: Omni-Channel und Online-Shops machen dem Einzelhändler das Leben nicht gerade einfacher. Im Gegenteil. Er kämpft mit immer knapper werdenden Gewinnspannen und Kunden, die zwar gerne die Beratungsleistung in Anspruch nehmen, dann aber lieber online kaufen.
Dies alles und vieles mehr setzt die Einzelhändler unter Druck: Sie müssen gegen Diebstahl vorgehen, den finanziellen Schwund senken und das Umsatzwachstum steigern. Das EHI Retail Institute in Köln veröffentlich jährlich seinen Bericht über Inventurdifferenzen in Deutschland. 2016 betrugen die Kosten für Diebstahl und Betrug im Einzelhandel 3,4 Milliarden. „Trotz Warensicherung und Personalschulungen wird im Handel nach wie vor alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Insbesondere der organisierte und gewerbsmäßige Ladendiebstahl hat in den letzten Jahren stark zugenommen“, so der Report.
Der Handel versucht dagegen zuarbeiten: Jährlich investiert er rund 1,3 Milliarden Euro in Präventions- und Sicherungsmaßnahmen, um seine Waren vor Diebstählen zu schützen. Insgesamt gehen dem Handel in Deutschland damit durch Inventurdifferenzen und Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen rund 1,3 Prozent seines Umsatzes verloren. (Quelle: EHI Studie: Inventurdifferenzen 2017 – Daten, Fakten, Hintergründe aus der empirischen Forschung).
Alles auf einmal? Sicherheit & Rentabilität
Inventurdifferenzen sind ein großes Problem und der vermehrte Einsatz von Sicherheitstechnik oder Personal sind ein guter Ansatz, der jedoch in eine umfangreiche Strategie eingebunden werden muss.
Einzelhändler müssen einerseits ihre Unternehmensprozesse gründlich und strategisch analysieren, um die Haupt-Verkaufstreiber zu identifizieren und sich andererseits auf die effektivste Strategie zur Vermeidung von Warenverlusten zu verständigen. Denn der erfolgreichste Einzelhändler ist der, der die Rentabilität steigern und die Inventurverluste senken kann.
Während die verschiedenen Abteilungen im Einzelhandel oft das gleiche Ziel haben, nämlich die Rentabilität der Filialen zu steigern, unterscheiden sich ihre Methoden, dies auch zu erreichen. Häufig, weil sie diese isoliert erarbeiten und einsetzen. Händler wollen zum Beispiel das Kundenerlebnis verbessern und den Umsatz steigern, die Abteilungen zur Vermeidung von Inventurverlusten hingegen Waren vor Diebstahl schützen. Diese unterschiedlichen Absichten können zu suboptimalen Lösungen wie umständlichen Sicherheitsmaßnahmen oder schlechter Produktplatzierung führen. Ein wesentlicher Erfolgstreiber ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Vermeidung von Inventurverlusten, der sowohl die Sicherheit im Alltag als auch das Kundenerlebnis berücksichtigt. Von der Echtzeit-Bestandserfassung mithilfe von RFID-Technologie bis hin zur detaillierten Analyse des Kundenverhaltens: Diese bisher getrennt voneinander betrachte Funktionen bieten die Möglichkeit effektive Verkaufsförderungsmaßnahmen zu kombinieren und maximieren, während Warenverluste abgeschwächt werden.
Intelligente Sicherheit: ein kollaborativer Ansatz zur Vermeidung von Inventurverlusten
Obwohl Strategien zur Vermeidung von Inventurverlusten im Kern relativ einfach sind, werden sie zunehmend komplexer, wenn das Kundenerlebnis möglichst positiv ausfallen soll. Essentiell für den Einzelhändler ist es dabei, möglichst umfassende Kenntnisse zu haben: Über das Geschäft, die Kunden, die Mitarbeiter. Wichtig ist hier jedoch, dass es sich um statistische Daten handelt.
Wenn dieses Wissen vorhanden ist, können fundierte Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen, um Warenverluste zu reduzieren und den Vertrieb zu unterstützen.
Herkömmliche Sicherheitsanbieter müssen Einzelhändler sowohl über verfügbare Lösungen aufklären, als auch über die Vorteile beim Einsatz von Netzwerk-Technologie. Für Verantwortliche im Verkauf und der Schadensvermeidung müssen dann weitere Anreize geschaffen werden, damit alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Nämlich die Umsätze durch kooperative Geschäftsstrategien zu steigern. Obwohl es die Tendenz gibt, hochpreisige Produkte wie zum Beispiel Champagner oder Parfum zu schützen, sollten Einzelhändler eine Balance zwischen Sicherung und der Zugänglichkeit von Waren für den Verkauf finden. Eine integrierte, Filialen-übergreifende Strategie zur Vermeidung von Inventurverlusten, ergänzt durch IP-basierte Technologie, hilft nicht nur Ladendiebstähle zu reduzieren, sondern auch den Umsatz zu steigern, und bietet dem Unternehmen so ein besseres Wachstumspotenzial.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf dem englischsprachigen Axis Blog.