Sicherheitskonzept am Puls der Zeit: VGF baut Videosystem aus
„Die IP-Kameras sind die wesentliche Schnittstelle zur Service- und Sicherheitszentrale der VGF und sorgen dafür, dass die verantwortlichen Mitarbeitenden quasi sofort mitten im Geschehen sind“, sagt Michael Triebler, Key Account Manager bei Axis Communications. „Sie erhalten ein klares Bild der Lage und können dadurch wesentlich schneller reagieren. Auch die Koordination mit Ordnungsdienst, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten wird auf diese Weise deutlich verbessert.“
Modernisierung
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF), gegründet 1996, gehört mit mehr als 2.500 Mitarbeitenden zu den größten Arbeitgebern in der Stadt und im Rhein-Main-Gebiet. Mit 400 Schienenfahrzeugen sorgt der Verkehrsdienstleister auf neun U-Bahn- und zehn Straßenbahnlinien für umfassende Mobilität: Zu Spitzenzeiten befördert die VGF jährlich mehr als 200 Millionen Fahrgäste. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, investierte sie anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in eine Service- und Sicherheitszentrale mit Einsatzleitsystem und integrierter Video- und Notruftechnik. Geänderte gesetzliche Vorgaben an die kritische Infrastruktur sowie neue technologische Möglichkeiten erforderten eine Modernisierung des bisherigen Konzepts.
VGF investiert in Service und Sicherheit
Je sicherer sich Fahrgäste fühlen, desto stärker wird er genutzt. Um das Sicherheitsempfinden und damit die Akzeptanz der Passagiere zu steigern, initiierte die VGF 2017 das Projekt „Service und Sicherheit – Erneuerung, Migration und Erweiterung“ (kurz: SuS–EME). Ziel war es, das bestehende Videosystem zu erweitern und die Bedrohungserkennung zeitgleich mit einem modernen Einsatzleitsystem zu verknüpfen. Kameras sollten direkt mit den Notruf- und Informationssäulen verbunden werden.
Den Auftrag zur Generalplanung vergab die VGF an die Genius Technologie & Management Consulting GmbH. Die VGF beauftragte mit Unterstützung von Genius infolge einer EU-weiten Ausschreibung Hexagon als Generalunternehmer und Lieferant des Einsatzleitsystems. Die vi2vi GmbH übernahm als Systemintegrator die Erneuerung des Videosystems, bei dem über 380 IP-Kameras von Axis Communications zum Einsatz kamen. Im Frühjahr 2021 startete dann der Systemumbau.
Perfekte Zusammenarbeit zwischen den Partnern
Während des Systemumbaus musste der Betrieb der VGF ohne Unterbrechungen weiterlaufen, hinzu kamen Reise- und Kontaktbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie. Trotz dieser erschwerten Bedingungen verlief das Projekt reibungslos und konnte innerhalb des vorgesehenen, engen Zeitfensters durchgeführt werden. Als wesentlicher Erfolgsfaktor erwies sich dabei die langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft zwischen der vi2vi GmbH und Axis Communications. Durch sie war neben der erforderlichen Fachkompetenz auf beiden Seiten zu jeder Zeit eine enge und lösungsorientierte Kommunikation gewährleistet. Das erweiterte und vernetzte Videosystem ermöglicht der VGF, Vorfälle besser einzuschätzen, schneller zu reagieren, das Einsatzmanagement zu optimieren und die Fahrgastsicherheit in Echtzeit zu erhöhen.
Um die Fahrgastsicherheit zu erhöhen und aktuelle, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, startete die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) 2017 das Projekt „Service und Sicherheit – Erneuerung, Migration und Erweiterung“, kurz SuS–EME. Ziel war es, das bestehende Videosystem nicht nur zu modernisieren, sondern die Bedrohungserkennung zeitgleich mit einem leistungsfähigen Einsatzleitsystem zu verknüpfen und Kameras dafür direkt mit den Notruf- und Informationssäulen zu verbinden.
Die VGF vergab den Auftrag zur Generalplanung und Projektbegleitung an die Genius Technologie & Management Consulting GmbH, ein auf integrierte Leitstellen- und Sicherheitstechnik im KRITIS-Umfeld (Kritische Infrastrukturen) spezialisiertes Planungsbüro. Infolge einer EU-weiten Ausschreibung erhielt 2020 Hexagon als Generalunternehmer und Lieferant des Einsatzleitsystems den Zuschlag für das Projekt und beauftragte die vi2vi GmbH als Systemintegrator mit der Erneuerung und Erweiterung des Videosystems. vi2vi, Experte für vernetzte Videolösungen, ist seit fast 20 Jahren Partner von Axis Communications. Auf Basis ihrer langjährigen Zusammenarbeit entwickelten die Unternehmen gemeinsam ein maßgeschneidertes Konzept, bei dem mehr als 380 IP-Kameras inklusive zusätzlicher Hardware von Axis sowie Videomanagement-Software von Qognify zum Einsatz kamen.
„Unsere langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft mit Axis war für diese komplexe Aufgabe definitiv ein Erfolgsfaktor. Hier mussten keine unbekannten Parteien zueinanderfinden, sondern wir konnten unmittelbar mit der Entwicklung einer individuellen Lösung für die VGF starten“, fasst Thomas Kunz, geschäftsführender Gesellschafter der vi2vi GmbH, den erfolgreichen Projektstart zusammen.
Erfolgreicher Systemumbau trotz erschwerter Bedingungen
Der Systemumbau bei der VGF startete im März 2021 und war stark geprägt von den Auswirkungen der COVID-Pandemie: Die geltenden Reise- und Kontaktbeschränkungen erforderten eine neue, unkonventionelle Projektabwicklung mithilfe von Online-Kollaborationstools und Video-Konferenzen. „Höchst ungewöhnlich und besonders war bei diesem Projekt vor allem die Werksabnahme, die erstmals rein virtuell stattfand und bei der sämtliche Prozessabläufe simuliert und in Echtzeit an die Teilnehmenden übertragen wurden“, berichtet Thomas Kunz. „Dass trotz dieser enormen Herausforderung alles problemlos und auch fristgerecht über die Bühne ging, ist in erster Linie dem Einsatz, der unkomplizierten Zusammenarbeit und Kommunikation aller Projektbeteiligten zu verdanken.“
Flexibel, zukunftsfähig, modular
An den Bahnsteigen und Haltestellen sowie in Gebäuden und Abstellanlagen der VGF wurden insgesamt 381 IP-Kameras von Axis Communications installiert: 297 Dome-Kameras der AXIS Q35-Serie und 84 PTZ-Kameras der AXIS P56-Serie mit Schwenk-Neige-Zoom-Funktion. Hinzu kamen zahlreiche Encoder von Axis Communications für die Migration des bisher analogen in ein IP-basiertes Videosystem. Die Kameras sind direkt mit den einzelnen Komponenten im Gesamtsystem verbunden und bilden so die zentrale Schnittstelle zu den Mitarbeitenden in der Service- und Sicherheitszentrale.
Leistungsstarke Technologie für effizientes Ereignismanagement
Die Vorfälle, die das Team der Service- und Sicherheitsleitstelle der VGF bearbeitet, werden in den meisten Fällen von Fahrgästen über die Notruf- und Informationssäulen an den Stationen und Haltestellen gemeldet. Für die VGF war es deshalb ein zentrales Anliegen, eine Gesamtlösung mit unabhängigen Komponenten und Anwendungen zu schaffen, die über standardisierte Schnittstellen miteinander kommunizieren. Die neu installierten IP-Kameras sind über die einzelnen Komponenten im Gesamtsystem mit den Notruf- und Informationssäulen verbunden: Geht ein Info- oder Notruf an einer Säule ein, schalten sich automatisch die benachbarten Kameras auf und liefern qualitativ hochwertiges Bildmaterial zur Umgebung. Die Mitarbeitenden der Leitstelle, die den Anruf entgegennehmen, bekommen so in Echtzeit einen umfassenden Überblick zur Situation vor Ort. Gleichzeitig erhalten sie über das im Einsatzleitsystem integrierte Geoinformationssystem sofort die genaue Ereignisposition auf einer Karte.
„Die IP-Kameras sind die wesentliche Schnittstelle zur Service- und Sicherheitszentrale der VGF und sorgen dafür, dass die verantwortlichen Mitarbeitenden quasi sofort mitten im Geschehen sind“, sagt Michael Triebler, Key Account Manager bei Axis Communications. „Sie erhalten ein klares Bild der Lage und können dadurch wesentlich schneller reagieren. Auch die Koordination mit Ordnungsdienst, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten wird auf diese Weise deutlich verbessert.“
Offen für die Zukunft
Auch wenn sich Straftaten durch die Modernisierung und Erweiterung des Sicherheitskonzepts in Zukunft nicht vollständig verhindern lassen, hat die VGF mit dem Projekt ihr Ziel erreicht: Sie ist in der Lage, effektiver zu handeln und Situationen besser zu bewerten.
Es gab bei diesem Projekt viele betriebliche und gesetzliche Vorgaben für kritische Infrastrukturen und technische Schnittstellen zu berücksichtigen. Dadurch waren die Anforderungen an die Systemplanung sehr hoch“, sagt VGF-Projektleiter Felix Müller. „Dass das Projekt dennoch erfolgreich und trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich umgesetzt werden konnte, ist insbesondere der hohen Motivation und partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Projektbeteiligten zu verdanken. Wir hatten zu jeder Zeit das Gefühl, dass hier ein eingespieltes Team am Werk ist und sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Seit der finalen Inbetriebnahme Ende 2021 hat sich das Videosystem täglich bewährt und darüber hinaus seine Flexibilität bewiesen: Dank der offenen Architektur der Lösung konnte die VGF über das ursprüngliche Projekt hinaus bereits weitere Liegenschaften und mehr als 50 IP-Kameras zum Videosystem hinzufügen. „In weiteren Ausbaustufen erwarten wir mittelfristig eine Gesamtzahl von circa 1.000 Kameras. Dank der offenen Architektur können wir in Zukunft neue Funktionen hinzufügen – zum Beispiel intelligente Videoanalyse zur Messung der Passagierströme“, so Felix Müller.